



Ein Abend für Bonhoeffer und die Ukraine
In dem Interview spricht der Schauspieler Klaus Maria Brandauer über seinen persönlichen Glauben, sein Engagement für Geflüchtete und seine künstlerische Auseinandersetzung mit Themen wie Macht und Moral. Anlass des Gesprächs ist seine Teilnahme an einem Benefizabend zugunsten ukrainischer Flüchtlinge, bei dem er aus Texten des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer liest.
„Ich möchte glauben lernen“ – Brandauer über seinen Glauben
Brandauer zeigt sich tief beeindruckt von Bonhoeffers Standhaftigkeit und Glauben im Angesicht des Nationalsozialismus. Er reflektiert darüber, ob er selbst den Mut zu einem solchen Widerstand gehabt hätte. Der Schauspieler betont, dass sein katholischer Glaube für ihn eine wichtige Konstante im Leben ist, wobei er auch heute noch versucht, “glauben zu lernen”.
Kriege, Ohnmacht und konkrete Hilfe
Er äußert seine Betroffenheit über die aktuellen Kriege in der Welt und ruft zu konkreter Hilfe auf. Persönlich engagiert er sich gemeinsam mit seiner Familie für Flüchtlinge.
Rollenwahl mit Haltung: Macht, Verführung und Widerstand
Im Gespräch blickt Brandauer auch auf seine Schauspielkarriere zurück, die früh mit einer Struwwelpeter-Rolle begann, und spricht über seine Rollenwahl – insbesondere seine intensive Auseinandersetzung mit Figuren aus der NS-Zeit, um deren Verführbarkeit und Entwicklung zum Bösen darzustellen.
Glaube, Familie und Verlust – Kraftquellen des Lebens
Trotz persönlicher Schicksalsschläge, wie dem frühen Tod seiner ersten Frau, hat Brandauer durch den Glauben und die Familie Kraft gefunden.
Die Liturgie, besonders in großen Kirchen, beschreibt er als spirituelle Erfahrung, die ihn tief bewegt.